Was zuerst als beschwingt-engagiertes munteres Spielchen der Reserve daherkam, drohte zum Schluss in einer wilden Kreisklassenschlacht zu enden. Von Beginn an hatten die Torhüter gut zu tun, und wie schon in der Vergangenheit zeigte Jonas Kersten, dass er als Neuzugang ein echter Glücksgriff (oder Glücksgreifer?) für die Falken ist. Obwohl er drei Treffer einstecken musste, waren es seine Paraden, die dem neugefundenen Selbstbewusstsein der Zweiten Flügel verlieh. Mag es an den neuen Trikots vom Sponsor EDEKA gelegen haben, liefen die Männer jedenfalls mit breiter Brust und flinken Beinen auf und schenkten den geneigten Fans nicht nur einen unerwartet hohen Sieg, sondern auch eine bis zur "Crunchtime", der letzten Viertelstunde der Partie kampferische und torreiche Partie. Dann schlug die Stimmung bei den Bredowern, die sich nach einem 1:3-Halbzeitrückstand auf ein 3:4 herangekämpt hatten, um und es wurde sehr, sehr ruppig.und mit acht Minuten Nachspielzeit sehr sehr lang.
Doch am Ende hatte Schiedsrichter Mika Schlender, der seine Entscheidungen vollig unbeeindruckt vom Fangetöse durchsetzte, die Partie im Griff und die Zweite einen fulminanten Sieg eingefahren.
Dabei ließen die Bredower von Anfang an wissen, dass sie den ersten Sieg in der Saison einfahren wollten und starteten mit hohem Tempo und großer Entschlossenheit. Doch die Falken hielten dagegen und machten sich ihrerseits auf den Weg zum gegnerischen Kasten.
Doch auch der Keeper von Bredow verstand sein Handwerk, und auch die Treffsicherheit war bei beiden Teams nicht immer gegeben. Um so umkämpfter die Partie, umso höher flogen die Bälle über die Tore, deutliches Anzeichen für Übermotivation oder Anspannung. Vor allem letztere steigerte sich bei den Gastgebern über die Zeit, nachdem Tim Lucas Kant in der 20. Minute den Führungstreffer für die Falken erzielte.Einen kraftvollen Torschuss von Fabian Lindemann, der auf dem Flügel wie auch sein Gegenüber Jörg Karl Rübe für ordentlich Geschwindigkeit sorgte, konnte der gegnerische Keeper nur nach vorne abprallen lassen, woraufhin Kante schnell Chance und Beine in die Hand nahm, um allen anderen voraus die Kugel doch noch zu versenken.
Doch postwendend stand die Heimmannschaft wieder vor dem Gästetor - und scheiterte ein ums andere Mal - am Torwart oder sich selbst. Und die Falken kampften sich beharrlich zurück in den gegnerischen Strafraum. So kam es dann auf die Standards an, wie sich beim zweiten Falketreffer sehr schön zeigte. Ein von Norman Gerson, der selbst noch ein Doppelpack erzielen sollte, präzise auf den Kopf von Kay Jäkel gespielter Eckball konnte von diesem direkt vor dem Tor nicht genau genug getroffen werden und landete bei Christoph Hacki Hackert, der ihn one touch zu Kay zurückbeförderte. Der hatte diesmal den richtigen Winkel und ließ den vor ihm stehenden Keeper nicht den Hauch einer Chance - 0:2.
Noch vor der Halbzeitpause machte Norman sein erstes Tor und baute die Führung der Falken weiter aus. Ausnahmsweise mal nur von einem Gegenspieler begleitet, machte er nach dem Schritt über die Strafraumgrenze eine weitausholende Bewegung nach dem Motto "Kann man ja mal machen" und zimmert die Kugel knapp oberhalb des Rasens am sich fallenlassenden Bredower Torwart vorbei.und ins leere Tor.
Mit dem Anschlusstreffer der Bredower ging es in die Kabine. Und dann ging es weiter wie zuvor, doch die Bredower zunehmend frustrierter trotz zweier im Abstand von vier Minuten reichte es noch nicht einmal für ein Unentschieden, geschweige denn für den herbeigesehnten Sieg des Tabellenletzten. Daher ging es zur Sache, nachdem Norman seinen zweiten Treffer landete, den Kante mit einem wuchtigen Seitenwechsel vorbereitete. Dankbar nahm Norman den Ball an und ballerte ihn mit einem Wums die Kugel aus etwa 20 Metern in den Kasten der Gastgeber.
Danach gelang denen dank Vehemenz und körperlichem Einsatz, die Torbilanz um zwei zu verbessern. Mehr aber auch nicht, und schließlich machte Dennis Böttcher in der 85. Minuten den Sack zu und markierte den Endstand von 3:5, den sich Falke II mit großen Einsatz aller Mannschaftsteile wirklich verdient hat.