Kreisoberliga Herren - 15. Spieltag - 01.12.2024
FSV 95 Ketzin/Falkenrehde - SV Dallgow 47 I
Eine verdiente Niederlage, anders lässt sich das Spielergebnis nicht zusammenfassen. Es dürfte hier ausnahmsweise einmal keine zwei Meinungen geben.
Denn das, was die 1. Herren von Falke darboten, war (fast) nicht anzusehen, wobei sich das "fast" auf die 2. Halbzeit bezieht. Die erste Spielhälfte war mit Abstand die Schlechteste der Falken, an die ich mich überhaupt erinnern kann, mindestens jedoch seit zwei Saisons. Keine Zweikampf-, keine Laufbereitschaft, kein Wille, hohe Bälle, die postwendend zurückkamen, dazu eine Vielzahl unerklärlicher individueller Fehler. Der leblose Mannschaftsauftritt enttäuschte die Heimfans ohne Ausnahme. Das, mit dem die Mannschaft bei den Zuschauern (und Gegnern) bislang punktete, nämlich ihre Einstellung zum Fußballspielen, ihr Wille, sich gegenseitig zu helfen, ihre Entschlossenheit, den Kampf auch gegen technisch und körperlich bessere Mannschaften (Borussia Brandenburg, RSV Eintracht) anzunehmen, fehlte komplett. Die Jungs wirkten teilweise so, als würden sie zum ersten Mal miteinander spielen. Das wird ja wohl nicht an der Trainingsbeteiligung liegen? Was zum Teufel war los?
Und das in einem Spiel, in dem man mit 11 Punkten Abstand zum ersten Abstiegsplatz sichere Gefilde hätte erreichen können. Stattdessen sind es jetzt noch fünf Punkte, und Dallgow hat noch ein Spiel mehr zu bestreiten. Läuft es gut für sie und schlecht für Falke, dann sind es auf einmal nur noch zwei Punkte. Klar kann man solche Spiele auch verlieren, zweifellos, aber doch bitte nicht mit einer solchen Einstellung!
Die Dallgower durften wie in einem lockeren Freundschaftsspielchen ungestört den Ball unter fast unbeteiligtem Zugucken der Heimmannschaft zirkulieren lassen und auf ihre Chance warten. Kein zwei Minuten brauchten sie, um nach einem kaum erklärbaren Über-den Ball-Treten eines Falken an der Mittellinie einen Pass auf der rechten Außenseite durchzustecken, der dann unter den Augen weiterer schlafender Heimspieler zum 0:1 verwertet werden konnte. Diesem Rückstand rannten die Falken dann gute 90 Minuten hinterher. Und wenn denn ein-, zweimal der Ball in den gegnerischen Strafraum kam, machte Dallgow mit klarem Überzahlspiel alle Chancen zunichte. "Wo sind denn die Roten, ich sehe nur Grüne" war noch ein netterer Kommentar an der Seitenlinie.
In der zweiten Hälfte kam etwas mehr Ordnung ins Spiel und Dallgow konnte sein Spiel nicht mehr so ungestört aufziehen wie zuvor, was sicherlich auch auf das Wirken von Christopher Fuchs zurückzuführen ist, der trotz eingeschränkter Einsatzbarkeit in der Pause eingewechselt wurde.
Es sprangen auch ein paar Chancen mehr als in der ersten Hälfte heraus. Aber es fehlte der Ruck, der durch die Mannschaft hätte gehen müssen. "Die Mannschaft hätte noch vier Stunden so weiter spielen können, es wäre einfach kein Tor mehr gefallen", so die Einschätzung von Trainer Marcus Schmeer. Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da.
Und daher bleibt der unerklärliche Aussetzer des Linienrichters, der die Fahne wegen Abseits bei allerbester Sicht auf das Geschehen hob, obwohl der Ball ganz klar und eindeutig vom Gegner kam, nur eine Randnotiz, die ein verkorkstes Match nur noch abrundet.